Der sektorale Heilpraktiker für Physiotherapie
stellt eigenverantwortlich eine Behandlungsdiagnose
und führt eine patientenorientierte Behandlung durch.
Es werden nicht nur das Krankheitsbild oder die auftretenden Symptome behandelt, sondern der Mensch in seiner Gesamtheit.
Funktionsstörungen
können in verschiedenen Geweben im Körper auftreten und sich auf andere, zum Teil weit entfernte Bereiche auswirken. So kann zum Beispiel eine Spannungserhöhung des Bindegewebes der Leber sowie Verklebungen oder Spasmen nach einem gewissen Zeitraum eine Schmerzsymptomatik
der rechten Schulter verursachen.
Um solche Probleme aufzuspüren, ist neben der klinischen Untersuchung
das Patientengespräch („Anamnese“) ein wesentlicher Teil der Struktur-
identifizierung und Diagnosestellung.
In den Behandlungen nach dem osteopathischen Konzept
werden besondere Formen der Untersuchung und Behandlung der Muskel-, Gelenk-, Nerven- und Organfunktionen durchgeführt, um Störungen oder Spannungserhöhungen in verschiedenen Geweben zu erspüren und die Beweglichkeit und die Funktion wiederherzustellen.
Der sektorale Heilpraktiker für Physiotherapie bedient sich zur Untersuchung und Therapie seiner Hände, mit denen er sanfte manuelle Techniken
an Muskeln, Bindegewebe, Organen und Gelenken durchführt.
Ziel ist immer die Wiederherstellung und Stärkung des Gleichgewichtes der Körperfunktionen und der Selbstheilungskräfte.
Der Patient wird in die Behandlung mit einbezogen. Er bekommt „Hausaufgaben“ und Ratschläge zum Verhalten im Alltag, mit denen er selbständig an seinem Beschwerdebild arbeitet. Im Idealfall ist kein weiterer Behandlungstermin nötig!
Um der Komplexität der Beschwerden des Patienten gerecht zu werden und um eine ausführliche Untersuchung, Probebehandlung und Erfolgskontrolle („Evaluation“) durchzuführen, wird die erste Behandlung mit 50-60 Minuten
terminiert.
Der sektorale Heilpraktiker für Physiotherapie kennt aber auch seine Grenzen.
Sofern ärztlicher Rat oder weiterführende Untersuchungen erforderlich sind, wird er unverzüglich eine Weiterleitung an einen Arzt veranlassen.
Untersuchungsschema
1. Patientengespräch (Anamnese)
Beschwerden und Erkrankungen am Bewegungsapparat (auch frühere),
Organverhalten, Organbeschwerden, frühere Organerkrankungen
2. Untersuchung des
Bewegungsapparates
Extremitätengelenke und Wirbelsäule
3. Palpation ("Spüren")
Mobilität der Inneren Organe, Bindegewebe, Muskulatur
4. Untersuchung auf
Wechselwirkungen
mit anderen Strukturen
Bewegungsapparat, insbesondere die Wirbelsäule
Nervensystem; Sympathikus und Parasympathikus, Segmente
5. Eventuell weiterführende Untersuchungen
Zum Beispiel Röntgen, MRT, Blutbild, Ultraschall (Rückführung zum Arzt)
Zum Ausschluß von Kontraindikationen und ernsthaften Erkrankungen